Klarstellung zur Diskussion um die Zügigkeit des Gymnasiums und zur Schulentwicklung in Wermelskirchen
Die SPD Wermelskirchen nimmt die öffentliche Debatte zur zukünftigen Schulstruktur in unserer Stadt sehr ernst. Der Leserbrief von Frau Hallmann, die Erwiderung von Jochen Bilstein als Vorsitzendem des Schulausschusses sowie Rückmeldungen von Eltern, Lehrkräften und anderen Beteiligten zeigen, wie wichtig ein sensibler und sachlich fundierter Umgang mit dieser Thematik ist.
1. Die Faktenlage: Schulentwicklungsplanung und gesetzlicher Rahmen
Die aktuelle Debatte um die Begrenzung der Zügigkeit des Gymnasiums Wermelskirchen basiert auf den Zahlen des fortgeschriebenen Schulentwicklungsplans, den Verwaltung und Politik gemeinsam beraten und verabschiedet haben. Dieses Planungsinstrument basiert auf belastbaren Daten zur Geburtenentwicklung, zur Entwicklung der Anmeldezahlen und auf Kapazitäten des städtischen Schulraums. Die Festlegung einer Fünfzügigkeit des Gymnasiums und einer Sechszügigkeit der Gesamtschule folgt diesen realen Rahmenbedingungen und orientiert sich am Ziel, allen Kindern in Wermelskirchen ein gutes Bildungsangebot zu ermöglichen – nicht nur im Heute, sondern auch mit Blick auf die kommenden Jahre.
2. Kein “Druckmittel” – sondern verantwortliche Ressourcensteuerung
Die Sorge von Frau Hallmann, eine Festschreibung der Zügigkeit diene als „Druckmittel gegen den Elternwillen“, weisen wir in dieser Pauschalität entschieden zurück. Die SPD Wermelskirchen steht für eine transparente und nachvollziehbare Schulpolitik, die auf Dialog, Beteiligung und Vernunft fußt. Der Elternwille ist uns wichtig – doch er muss im Rahmen des Leistbaren und Machbaren gesehen werden. Eine unbegrenzte Erweiterung einzelner Schulformen würde zwangsläufig zulasten anderer Schulen und letztlich zulasten der Bildungsqualität gehen.
3. Eine Gesamtschule für Wermelskirchen – nicht gegen das Gymnasium, sondern für mehr Bildungsgerechtigkeit
Mit der Gründung der Gesamtschule in Wermelskirchen wurde ein wichtiger Schritt getan, um endlich auch in unserer Stadt ein durchgängiges Bildungsangebot zu schaffen, das alle Abschlüsse ermöglicht. Die SPD hat diesen Weg von Anfang an mit Überzeugung unterstützt – nicht gegen das Gymnasium, sondern für mehr Chancengleichheit und Bildungsvielfalt. Die Gesamtschule soll nicht als Konkurrenz, sondern als gleichwertige Ergänzung verstanden werden.
4. Verantwortungsvoller Umgang mit Schulräumen
Der bestehende städtische Schulraum ist begrenzt – das beschreibt auch unser Beitrag „Der Wert der Freiheit in begrenztem Raum“ zutreffend. Es ist die Pflicht der Kommune, diesen Raum verantwortungsvoll zu verteilen. Das bedeutet, dass beide weiterführenden Schulen – Gymnasium und Gesamtschule – angemessene und vergleichbare Bedingungen vorfinden sollen. Die dauerhafte Belegung einzelner Gebäude durch nur eine Schule widerspricht diesem Grundsatz.
5. Dialog und Verantwortung statt Unterstellung und Polarisierung
Wir respektieren die langjährige pädagogische Erfahrung von Frau Hallmann, möchten aber auch betonen: Pauschale Unterstellungen wie die Aussage, Verwaltung und Rat würden „gegen oder ohne die Bürgerinnen und Bürger regieren“, sind nicht nur falsch, sondern auch kontraproduktiv. Solche Formulierungen polarisieren und erschweren eine sachliche Auseinandersetzung. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Verunsicherung braucht es faktenbasierte Politik, keine Stimmungsmache.
6. Unser Ziel: Ein vielfältiges, tragfähiges und gerechtes Schulsystem
Die SPD Wermelskirchen setzt sich dafür ein, dass alle Schülerinnen und Schüler in unserer Stadt gute Bildungschancen erhalten – unabhängig von ihrer Herkunft, vom Elternhaus oder von der gewählten Schulform. Das funktioniert nur, wenn alle Beteiligten – Schulen, Verwaltung, Politik und Eltern – kooperativ zusammenarbeiten.
Wir laden daher alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich konstruktiv in die Diskussion einzubringen. Kritik ist wichtig – sie sollte jedoch auf Fakten beruhen und im Respekt vor der Arbeit der anderen formuliert werden.
SPD Wermelskirchen
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