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„Der Krieg ist beendet!“

14. April 2025 | Europa, Wermelskirchen

14. April 1945 – 14. April 2025
„Der Krieg ist beendet!“ – 80 Jahre Frieden, Freiheit und Verantwortung
von Klaus Ulinski

Am 14. April 1945 schrieb Paul Drees, Schriftleiter des Wermelskirchener Tageblatts,
mit einem Wachsmalstift auf ein Stück einfaches Packpapier einen Satz,
der das Ende einer dunklen Zeit und den Beginn einer neuen Ära markierte: „Der Krieg ist beendet!“
Da aufgrund des akuten Papiermangels keine Zeitungen mehr erscheinen konnten,
klebte er diesen Zettel an die Scheibe der Redaktionsauslage – ein schlichtes Stück Papier mit einer Botschaft, die mehr Hoffnung in sich trug als jedes andere Wort zuvor.

Heute, am 14. April 2025, sind 80 Jahre vergangen seit dieser kurzen Notiz.
Sie war nicht nur ein Ende, sondern auch ein Anfang.

Das Ende:
• Der Niedergang eines unmenschlichen Regimes.
• Das Ende einer Diktatur, die Hass, Gewalt
und millionenfachen Mord zu ihrem Programm gemacht hatte.

• Der Zusammenbruch eines Systems, das Krieg über Europa und die Welt brachte,
das die Würde des Menschen mit Füßen trat und dessen Verbrechen unauslöschlich in unser
kollektives Gedächtnis eingebrannt sind.

Der Anfang:
• Der Aufbruch in eine neue Zeit.
• Der Beginn eines demokratischen Deutschlands – zunächst im Westen – in einem freien Europa.
• Acht Jahrzehnte Frieden, Aufbau und Verständigung.
• Eine Gesellschaft, in der Freiheit, Menschenrechte
und Rechtsstaatlichkeit zu den tragenden Säulen gehören.

Wir haben allen Grund, diesen Tag zu würdigen.
Nicht, um uns auszuruhen – sondern um uns zu erinnern und Verantwortung zu übernehmen.

Denn dieser Tag mahnt uns, wachsam zu sein.
Die Schrecken der Vergangenheit dürfen sich nicht wiederholen.

Antisemitismus, Rassismus, Geschichtsvergessenheit und autoritäres Denken
sind keine Phänomene der Vergangenheit – sie sind wieder unter uns.

In einer Zeit, in der neue politische Kräfte die Erinnerung an die Verbrechen
des Nationalsozialismus verharmlosen oder ins Lächerliche ziehen,

in der offen über „Remigration“ gesprochen wird
und in der Menschenwürde wieder zur Verhandlungsmasse wird,

ist unsere Stimme gefragt – laut, klar und unmissverständlich.

Als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten tragen wir Verantwortung – für Demokratie,
für Frieden, für eine offene und solidarische Gesellschaft.
Der Satz von Paul Drees war eine Zäsur.
Heute muss er ein Appell sein.

Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus.

 

 

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