Die Sorge des Vorsitzender des Schulausschusses Jochen Bilstein

Es ist ein immer wiederkehrendes Ärgernis, dass gerade bei politischen Entscheidungen, die unsere Schulen, in diesem Fall Gymnasium und Gymnasium, in Wermelskirchen betreffen,
mit Unterstellungen Stimmung gemacht wird.
Damit wird eine Atmosphäre erzeugt, die für beide Schulen abträglich ist. Verwaltung und Rat haben sich nach ausführlichen Beratungen unter Verwendung des aktualisierten Schulentwicklungsplans entschieden, neben dem Gymnasium eine Gesamtschule zu etablieren. Dass diese Schulen ein für ihre Größe angemessenes Raumangebot bekommen, ist nachvollziehbar. Das bedeutet allerdings auch, dass eine Begrenzung der Schülerzahlen nach oben folgerichtig ist.
Das Verfahren ist im Schulgesetz als grundsätzliche Verpflichtung einer Kommune beschrieben. Im konkreten Fall haben sich Verwaltung und Politik an den Zahlen des Schulentwicklungsplans orientiert, der die Zügigkeit des Gymnasium der vergangenen und die Prognose für die kommenden Jahre enthält. Das gilt in gleichem Maße für die Gesamtschule.
Danach muss man beim Gymnasium von einer 5 – und bei der Gesamtschule von einer 6-Zügigkeit ausgehen. Ließe man eine Schule unbegrenzt wachsen, müsste man gleichzeitig für ein wachsendes Raumangebot sorgen, was weder praktikabel noch finanziell leistbar wäre. Dass aber andererseits solche Obergrenzen für Schulen nicht in Stein gemeißelt sind, versteht sich von selbst. Daher überprüfen die Verantwortlichen immer wieder Schulentwicklungen in ihrer Stadt. Das ist der Sachverhalt in Wermelskirchen.
Es sind in dem Leserbrief meiner ehemaligen Kollegin leider Behauptungen in die Welt gesetzt worden, die man sonst nur in den einschlägigen Netzwerken findet, wenn behauptet wird, dass „das funktionierende Schul – Ganze des Gymnasiums zerstört werden soll“. Das Gymnasium hat schon mehrere Jahre mit weniger als 5 Zügen existiert und wurde nicht zerstört. Zerstört wird durch Behauptungen der Frau Hallmann, Verwaltung und Rat würden versuchen, „gegen oder ohne die Bürgerinnen und Bürger zu regieren“ , „die Sorgen und Nöte besonders der Familien mit Kindern nicht ernst genommen“, die Möglichkeit einer sachlichen Debatte zugunsten eines Politik Bashing, dessen für unsere Gesellschaft abträglichen Folgen wir immer häufiger beobachten müssen.
Die mühsame und für alle Beteiligten kräftezehrende Gründung einer Schule für alle Schulabschlüsse allgemeinbildender Schulen wie der neuen Gesamtschule soll gerade allen Kindern in dieser Stadt einen Lernort schaffen. Dass aber problematische Elternentscheidungen am Ende der Klasse 4 für eine bestimmte Schulform Schulangebote in einer Stadt an ihre Grenzen bringen, wird man nie ganz vermeiden können. Ein jahrzehntealtes Gymnasium kann so leicht nichts in seiner Existenz gefährden.
Das junge Pflänzchen Gesamtschule sehr wohl. Darum mache ich mir Sorgen.
Mit freundlichen Grüßen Jochen Bilstein Vorsitzender des Schulausschusses