Hätte, hätte – Fahrradkette… Das Rhombus-Gelände
Es hätte so schön werden können: Bürgermeister Rainer Bleek hatte zusammen mit seiner Verwaltung Fördermittel in Millionenhöhe an Land gezogen im Rahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK). Gute Ideen lagen auf dem Tisch: Ein Quartier sollte entwickelt werden. Entweder mit der Ausrichtung als Innovationsquartier mit Technologie, Forschung, Dienstleistung, Wohnen oder als Innenstadtquartier mit Dienstleistungen, sozialen Einrichtungen und Wohnen.
Visionen von emsigem Treiben auf einem Campus und jungen Leuten in der Stadt taten sich auf. Oder von einer zentralen Anlaufstelle, an der vielfältige Kompetenzen im sozialen Bereich gebündelt werden könnten. Die passende Bebilderung dazu lieferte das IEHK.
Die Stadt (also wir alle, wie man nicht aufhören kann zu betonen!) hatte bereits Gutachten in Auftrag gegeben, einen soliden Kaufpreis angeboten, weiterführende Gespräche geführt. Und dann – aus heiterem Himmel – das Aus.
„Och nö – haben wir uns anders überlegt. Wir wollen uns jetzt selber was ausdenken.“
Schon 2009 haben wir als SPD in unserem Ortsgespräch auf die Wichtigkeit hingewiesen, dass bestehende Industriebrachen wieder ihrer Bestimmung zugeführt und als Gewerbeflächen entwickelt werden müssen, da wir so gut wie keine freien Flächen für Gewerbeentwicklung haben im Stadtgebiet.
Die Industrie-Ruine am direkten Rand der Innenstadt liegt aber sogar schon etliche Jahre länger brach, zerfällt mehr und mehr und verschandelt das Stadtbild. Die Überlegungen der Besitzer*innen, etwas daraus zu machen – und wenn es nur Geld wäre – dauern mindestens schon genauso quälend lange an und haben bisher nichts Handfestes hervorgebracht.
Aber ausgerechnet jetzt, ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo relativ konkrete Überlegungen für die Entwicklung auch einen realistischen finanziellen Schub bekommen hätten, ausgerechnet jetzt will jemand eine bahnbrechende Idee haben (und offensichtlich auch ein paar Millionen im Lümpchen gefunden, die irgendwo untergebracht werden müssen).
Wir sind gespannt! Und wir erwarten, mit vielen anderen Wermelskirchener*innen, dass die jahrzehntelangen Überlegungen nun endlich dazu führen, dass der Schandfleck an der Remscheider Straße verschwindet und durch ein ansprechendes und sinnvolles Projekt zum Nutzen der Stadt ersetzt wird.
Bleibt zu hoffen, dass „ausgerechnet jetzt“ nichts mit der bevorstehenden Kommunal- und Bürgermeisterwahl zu tun hat. Wenn doch, dann sollten die eventuellen Urheber dieser Farce sich im Klaren sein, dass dieser Schuss vermutlich nach hinten losgehen wird. Der Dellmann an sich zieht sich nämlich die Hose nicht mit der Kneifzange an.
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