Digitale Bildung – Abwrackprämie 2.0
Der Corona-Lockdown hat viele Dinge offen gelegt, und viele Dinge nochmal verdeutlicht, die wir eigentlich schon vorher wussten. Dass die Autolobby und die Politik ein enges Verhältnis pflegen, war uns allen klar. Wie perfide die Konzerne dies ausnutzen, zeigt die erneute Forderung nach Kaufprämien, sogar für völlig aus der Zeit gefallene SUV, die selbst bei den Wirtschaftsweisen auf Ablehnung stößt. Genauso wussten wir alle, dass die Digitalisierung der Schulen in Deutschland besser sein könnte. Nein, sogar besser sein müsste! Durch die Schulschließungen wurde viel Nachholbedarf offenbart. Ein paar Punkte sollten uns dabei zu denken geben:
- Online Unterricht und die Bereitstellung von digitalen Unterrichtsmaterialien erfordern von Seiten der Lehrkräfte Weiterbildung, aber auch eine gewisse grundlegende Ausstattung. Die Weiterbildung ist Sache der Bezirksregierungen, aber immer noch statten sich die Lehrkräfte an den meisten Schulen selber aus. Egal ob mit Computerhardware oder mobiler Kommunikation, die Lehrkräfte müssen selbst investieren. Und auch wenn diese Ausgaben steuerlich geltend gemacht werden können, die Verantwortung wird auf die Lehrer und Lehrerinnen abgewälzt. Das wäre so in keinem Unternehmen denkbar! Wir wollen Bildung professionalisieren und digitalisieren, dann sollten wir damit anfangen, alle Lehrkräfte mit der entsprechenden Hardware auszustatten. Daher sollten in den Augen der SPD-Wermelskirchen alle Lehrkräfte der Wermelskirchener Schulen mit entsprechenden Endgeräten ausgestattet werden!
- Bildungsgerechtigkeit ist in Deutschland nicht existent. Das zeigen zahlreiche Studien. Die Ressourcen der Eltern bestimmen zum großen Teil den Bildungserfolg der Kinder. Und das wird durch Lernen auf Distanz noch verstärkt, denn die technische Ausstattung der Schülerinnen und Schüler wird durch die Eltern finanziert bzw. bei vielen Schülerinnen und Schülern eben nicht finanziert. Aber das muss nicht sein! Eine zentrale Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit entsprechenden Endgeräten wäre eine echte Chance, auf kommunaler Ebene einen Schritt hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit zu tun. Daher sollten alle Schülerinnen und Schüler an Wermelskirchener Schulen ebenfalls mit entsprechenden Endgeräten ausgestattet werden!
Aber wer soll das bezahlen? Wie kann eine Kommune im Haushaltssicherungskonzept so eine Investition stemmen? Nun, Fördermittel sind da. Diese werden nur schleppend abgerufen, weil der bürokratische Aufwand hoch ist und Nutzen und Kosten in keinem Verhältnis stehen. Daher sollten wir nicht jede Schule einzeln ausstatten, sondern alle Schulen gemeinsam anpacken, um dieses Verhältnis von Kosten und Nutzen gerade zu rücken. Wir sollten es zumindest versuchen, denn das sind wir unseren Kindern schuldig! Und das wäre wirklich eine Investition in die Zukunft und nicht eine Investition, die nur die Bedürfnisse einer Lobby bedient!
Zukunft gestalten! Ihre SPD-Wermelskirchen
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