Gedanken des Fraktionsvorsitzenden – „O si tacuisses…“
Was macht eine Bürgermeisterkandidatin, der partout nichts einfallen will, was sie mehr und anders machen kann als der Amtsinhaber Rainer Bleek. Sie denkt sich einfach etwas aus, was man ändern könnte. Am besten etwas, das eine Mehrheit des Rates –einschließlich der Kandidatinnenunterstützer CDU und BüFo- vor nicht allzu langer Zeit mit breiter Mehrheit beschlossen hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob man damit der Sache, um die es geht, schadet. Hauptsache, man kann diese Ideen für sich medienwirksam vermarkten.
Beispiel 1: Rat und Verwaltung haben auch mit den Stimmen von CDU und BüFo den Ankauf des Rhombus Geländes mit Mitteln des Landes auf der Grundlage eines Grundkonzeptes beschlossen. Dass dies von den Eigentümern verhindert wurde, war nicht vorherzusehen. Die Bürgermeisterkandidatin hat aber einen ganz eigenen Vorschlag. Alles zurück auf Null, nicht erst kaufen und dann planen – was so ja auch gar nicht stimmte, denn es gibt ein Konzept – sondern einen neuen Planungsprozess und anschließend kaufen. Wie lange dabei die Wermelskirchener Bevölkerung weiter mit den Ruinen leben muss, spielt offensichtlich keine Rolle.
Beispiel 2: Dieses Beispiel, heute im WGA öffentlich gemacht und von der Journalistin auch noch positiv kommentiert – „Warum eigentlich nicht“ – zeigt in besonderem Maße, dass der Bürgermeisterkandidatin die Folgen ihrer Medienarbeit gänzlich egal sind. Da bemühen sich die Verantwortlichen in Schule, Politik und Verwaltung, die neue Schule aus den Anfangsturbulenzen, die, verbunden mit dem Bau eines neuen Schulgebäudes, noch immer nicht ganz beseitigt sind, herauszuholen und den Eltern ihre Skepsis gegenüber der neuen Schulform zu nehmen und da stellt die Kandidatin die Schule öffentlich in Frage. Sie denkt laut über die Alternative Gesamtschule nach, als ob darüber vor der Entscheidung für eine Sekundarschule nicht ausführlich gesprochen worden wäre. Wo sind die Politiker aus CDU und BüFo, die wenigstens so viel Sachverstand haben, der Kandidatin zu erklären, warum eine Gesamtschule mit einer Oberstufe in einer Stadt mit 35.000 Einwohnern, in der es bereits eine gymnasiale Oberstufe und eine Oberstufe des Berufskollegs gibt, ungeeignet ist. Oberstufen benötigen eine hinreichend große Zahl von Schülern, damit ein attraktives Fächerangebot gewährleistet ist und die Schüler nicht in die Nachbarstädte abwandern. Auch in diesem Fall spielt es offensichtlich keine Rolle, welche Unsicherheit die Kandidatin bei Eltern und Schüler auslöst, welche Zeit wieder ins Land geht, wenn wieder befragt und analysiert wird, bis Klarheit über das Schulsystem vor Ort besteht und wie gerade das herbeigeführt wird, das die Kandidatin kritisiert, die Abwanderung von Schülern in die Nachbargemeinden.
Und aus all diesen Gründen ist auch der Kommentar zum Artikel nicht überzeugend. Es gibt nur wenige Fragen, die zu stellen nicht legitim ist. Es gibt aber sehr wohl Politikerfragen, die schädlich sind. Und ja, nach einer Gesamtschule zu fragen, ist nicht dumm. Es ist nur völlig überflüssig, weil diese Frage bereits hinreichend beantwortet ist. Und zu behaupten, dass die Abwanderung von Schülern aus Wermelskirchen, die ja weiterhin hier wohnen, der Stadt Lebensqualität kostet, ist angesichts der Zahlen an den Haaren herbeigezogen.
Wäre ich gezwungen, den Ausführungen auf Seite 17 eine Schulnote zu geben, so müsste ich wohl zum dem Oliver Platt´schen Holzhammer greifen: Mangelhaft
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