Internationaler Frauentag 2022
„Der Wandel ist weiblich“ ist das Motto des DGB zum diesjährigen Internationalen Frauentag am 08. März. Schön wär‘s, möchte man herausschreien. Europa erlebt zurzeit den krassesten Wandel der letzten Jahrzehnte und der ist alles andere als weiblich.
Ein Krieg, initiiert von einem Mann, der wiederum gestützt wird von zahlreichen männlichen Oligarchen, erschüttert die Ukraine und mit ihr ganz Europa – ja, die ganze Welt. Angesichts dieser Zerstörung fällt es schwer, aufmunternde Worte für einen weiblichen Wandel zu finden.
Putins Krieg ist jedoch auch ein Krieg gegen unsere Werte: Gegen Demokratie und Meinungsfreiheit, gegen Toleranz und Gleichstellung. So verwundert es nicht, dass Frauen auf der ganzen Welt den Internationalen Frauentag nutzen, um ihrer Unterstützung für die Ukraine Ausdruck zu verleihen und ihre Solidarität mit den Menschen dort zu bekunden.
Bereits August Bebel formulierte, dass „ohne die volle Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter höchste menschliche Freiheit und Kultur unmöglich“ sei. Freiheit und Kultur sind ein schwerwiegendes Gegengewicht zu Krieg und Zerstörung.
Und 1977 forderte die UN-Vollversammlung in einer Resolution alle Staaten dazu auf, einen Tag im Jahr zum „Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ zu erklären.
In diesem Sinne sollten wir den Einsatz für die Gleichstellung der Geschlechter auch oder gerade unter den momentan herrschenden, schrecklichen Zuständen nicht abtun als „Gedöns“, sondern als wichtigen Baustein auf dem Weg zu Frieden und Gerechtigkeit in Europa und der Welt sehen.
Machen wir den 08. März zum „Tag für die Rechte der Frau und für den Weltfrieden“ !
Petra Weber
Weiterführende Informationen: https://asf.spd.de/fileadmin/user_upload/vorwaerts_extra_1_2022.pdf