Musikschule – keine Glanzleistung der Kommunalpolitik
SPD Ortsverein und Fraktion bedauern den Entschluss von Frau Spielmann, Wermelskirchen zu verlassen sehr. Die Fraktionen von SPD und Grünen haben sehr frühzeitig im Rahmen der Haushaltplanberatungen den Antrag gestellt, für die Jahre 2022 und 2023 jährlich zusätzliche Mittel in Höhe von 30 Tsd. Euro bereitzustellen. Dieser Antrag war nicht mehrheitsfähig.
Anschließend begann eine Diskussion über zusätzliche Mittel, die schnell in ein Geschachere ausartete. Es zeigte sich bald, dass die Kritiker einer deutlichen Erhöhung der städtischen Zuschüsse wenig über die Musikschule und ihre Arbeit wussten. Die Auseinandersetzung, die bald auch persönliche Züge annahm, wurde beherrscht von der Frage, welche Rücklagenhöhe man der Musikschule zu konzedieren bereit war.
Dabei ist nicht zu kritisieren, dass die Schule aufgefordert wurde, unter Verwendung der als Kompromiss beschlossenen 30.000 Euro eine Organisationsuntersuchung durchführen zu lassen. Ein Verein, der städtische Zuschüsse in Höhe von rund 150 Tsd. Euro erhält, wie kein anderer Verein, muss dazu bereit sein.
Zu kritisieren ist, dass die Gegner des SPD-Grünen Antrags mit keinem Wort auf das Leistungsspektrum der Schule eingegangen sind. Auch ist völlig unberücksichtigt geblieben, welche erheblichen Vorteile die Stadt aus der Vereinslösung zieht. Eine städtische Musikschule, wie sie aus nachvollziehbaren Gründen in vielen Städten existiert, wäre vor allem im Hinblick auf die Personalgestellung für die Stadt eine kostspieligere Lösung. SPD und Grüne haben nach heftigen auch öffentlichen Auseinandersetzungen dem Kompromissantrag zugestimmt, der wenigstens 30 Tsd Euro für 2022/23 sichert.
Ein Glanzstück war das sicher nicht. Wir schämen uns für das unwürdige Verfahren und bedauern die Folgen für eine der Säulen des pädagogischen und kulturellen Angebots in unserer Stadt.
Jochen Bilstein